2 Wochen durch Südvietnam

Von Sanddünen über Bergwanderungen bis zu Traumstränden.

Route:

Can Tho 3 Nächte

Ho Chi Minh 1 Nacht

Mui Ne 3 Nächte

Da Lat 2 Nächte

Nachtbus

Hoi An 5 Nächte

Meine Reise durch den Süden von Vietnam begann an der Grenze von Kambodscha. Mit dem Van bin ich von Sihanoukville nach Can Tho gefahren und habe ca. 10 Stunden gebraucht. Für mich war der Grenzübertritt schnell und einfach aber meine Mitreisenden im Van haben so lange gebraucht, dass ich fast eine Stunde warten musste bis es endlich weiter ging. Der Kontrast zu Kambodscha hätte nicht größer sein können. Von Strand und Natur zu Stadtleben. An solchen Tagen merke ich immer, wie mich die Eindrücke überfordern und ich mindestens einen Tag brauche um mich wieder daran zu gewöhnen.

Can Tho ist bekannt für seine Mekong Flussfahrten mit den verschiedenen Floatingmarkets. Das war auch der Grund warum ich diesen Zwischenstopp noch gewählt hatte aber leider lief nicht alles rund. Ich hatte im Hostel die Sonnenaufgangstour für den nächsten Tag gebucht und war dementsprechend früh im Bett. Als es an meiner Zimmertür klopfte und eine Mitarbeiterin meinte, dass ich die Einzige wäre für die Tour und dementsprechend der Preis auf 35€ steigen würde. Das war es mir dann in dem Moment nicht wert und im Internet hab ich auf die schnelle leider auch nichts günstigeres gefunden. Also fiel der Ausflug für mich wohl aus.

Für Außenstehende mögen 35€ nicht viel sein, aber in Vietnam ist das eine menge Geld und wenn man mit seinem Ersparnis noch länger durch die Welt reisen möchte, muss man manchmal Abstriche machen und abwägen, ob es einem das wert ist. Can Tho war dann nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte und ich verbrachte zwei volle Tage in der Stadt um einiges an Planung für die nächsten Wochen abzuarbeiten.

Phó Noodlesoup 2,19€

Weiter ging es nach Ho Chi Minh oder Saigon, wie es früher hieß. Da ich gemerkt habe, dass mich das Stadtleben so gar nicht mehr befriedigt und ich viel lieber in der Natur bin, blieb ich dort auch nur eine Nacht. Für mich war es genug und vollkommen ausreichend. Die Stadt hat viele schöne Architekturen, Cafés und Restaurants. Man kann einen Tag durch die Stadt schlendern und sich einfach treiben lassen, denn viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht. Viele Touristen buchen hier diese Tunneltouren, die ca. 1,5 Stunden außerhalb der Stadt liegen und die einem das unterirdische Tunnelnetzwerk zeigen, das während dem Vietnamkrieg genutzt wurde. Es soll aber auch mehr eine Touristenattraktion sein, als das einem die schreckliche Geschichte näher gebracht wird. Es werden Witze gemacht, wie man durch die Öffnungen der Tunnel kriecht oder kann selbst am Schießstand das Schießen ausprobieren. Ich bin nicht ganz so der Fan von überlaufenen Touristenorten, weshalb ich mich dagegen entschieden habe.

Meine Spots in der Stadt waren die Café Apartments, eine Rooftop Bar in der Walking Street und bei Ben Nge Street Food lecker essen.

Meer ich komme! Nach den vielen Stadttagen, hab ich mich wieder sehr auf die Natur und das Meer gefreut. Es ging nach Mui Ne, einem kleinen Ort an der Küste. Der Ort ist nicht sonderlich spannend, aber die Umgebung dafür um so mehr. Ich habe mich für ein Hostel (N´T Homestay) am Bãi đá Ông Địa Strand entschieden. Von dort bis nach Mui Ne sind an der Straße entlang viele Restaurants und Hotels, ich empfehle hier aber dennoch einen Roller, da alles sehr weitläufig ist. Den ersten Tag verbrachte ich damit die Gegend zu erkunden, erstmal einen Überblick zu bekommen und einen groben Plan für die nächsten Tage zu machen. Hier gibt es nämlich viel zu entdecken. So ging es am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang zu den White Dunes. Man fährt ca. eine Stunde mit dem Roller dorthin und ich würde auch empfehlen, keine der Touren zu buchen, da das meist nur der Shuttle ist. Man bezahlt keinen Eintritt hat aber die Möglichkeit ein Quad zu mieten und damit über die Sandflächen zu brettern. Zum Sonnenaufgang sind es wirklich einige, wer aber noch etwas länger bleibt, der hat ab ca. 7:00 Uhr die Dünen für sich, da die Touren kurz danach alle verschwinden. Nach einem Frühstück ging es weiter zum Fairy Stream, das ist ein kleiner Bach durch den man spaziert und man fühlt sich für kurze Zeit wie in einer Zauberwelt. Zum Sonnenuntergang kann man dann noch die „Red Dunes“ besuchen. Die sind etwas kleiner als die White Dunes und liegen näher an der Stadt, trotzdem braucht man auch dafür einen Roller. In Mui Ne kann man auch sehr gut seine Zeit am Strand verbringen, denn hier tummeln sich viele Kitesurfer und andere Wassersportler.

Nach der Zeit am Meer ging es weiter ins Inland von Vietnam. Da Lat war das nächste Ziel und dort angekommen (4 Stunden Busfahrt) hab ich erst wieder gemerkt wie gut die Bergluft ist. Es waren direkt einige Grad kälter und man hat am Abend sogar eine Jacke gebraucht, was ich nach den ganzen Wochen Schwitzen gar nicht mehr gewohnt war. Aber es tat so gut mal wieder richtig durchatmen zu können. Also ging es auf den höchsten Berg (Lang Biang Mountain) der Gegend. Ca. 13 km außerhalb der Stadt startet der Wanderweg und er führt durch traumhafte Wälder. Das letzte Stück hat es ganz schön in sich und nach guten 2 Stunden erreicht man den Gipfel mit einem wunderschönen Ausblick über die Landschaft. Die Gegend ist auch für ihre vielen Wasserfälle und Cannyoning Touren bekannt, das Wetter hat aber leider nicht mehr mitgespielt.

Die genaue Route findet ihr in der "AllTrails" App - Lang Biang Mountain

Mit dem Nachtbus ging es zu meinem letzten Stop in Vietnam. Hoi An. Ich liebe diese Stadt und küre sie zu meiner Lieblingsstadt in Vietnam! Die Altstadt ist einfach wunderschön und es wird nicht langweilig, weil es immer etwas zu sehen gibt. Man kann durch die Straßen schlendern, in süßen Geschäften stöbern und sich durch die vietnamesische Küche probieren. Außerdem ist die Stadt bekannt für ihre unzähligen Tailor. In nur wenigen Stunden wird einem maßgeschneiderte Kleidung erstellt, das Einzige was man dafür braucht ist Entscheidungskraft. Es stehen einem nämlich alle Türen offen, ob Material, Farbe oder Schnitt. Ich habe mir hier bei Sam´s Tailor einen Zweiteiler machen lassen und dafür umgerechnet ca. 56€ bezahlt. Hoi An ist aber nicht nur reine Stadt, man kann sich ein Fahrrad ausleihen, die kleinen Inseln erkunden oder bis zum Strand radeln, wo man sich mit einem Getränk belohnen kann. Das „Sound of Silence Coffee“ kann ich sehr empfehlen. In den ersten Tagen hab ich mir die nähere Umgebung vorgenommen und an einem Tag ging es dann mit dem Roller Richtung Da Nang. An der Küste entlang bis zum „Lady Buddha“ und weiter auf an einer wunderschönen Bergstraße. Ein schöner Tagesausflug, den man mit einem Spaziergang an der Strandpromenade und einem Abendessen ausklingen lassen kann. Ich verbrachte ganze 5 Nächte hier und war im „Harmony Old Town Hostel“ (5,64€ inkl. Frühstücksbuffet!).

Die Zeit in Vietnam ging langsam zu Ende und ich dachte mir an meinem letzten Tag, dass ich doch unbedingt noch den typischen Egg Coffee probieren müsse. Spoiler: schlechte Entscheidung, hat mein Magen nicht ganz so gut vertragen. In dem Café, indem ich war, wurde mir sogar gezeigt, wie man den Kaffee macht.

Also hier einmal das Rezept:

Man nehme 2x Eigelb, Kondesmilch & Espresso. Eier und Milch werden so lange geschlagen, bis ein cremiger Schaum entsteht. Dann bereitet man sein Glas mit etwas Kondesmilch und einem Espresso darauf vor und oben drauf kommt der Eischaum. Es ist eher eine Nachspeise als ein Kaffee, sehr üppig und süß aber nicht schlecht.

some more informations:

Drohne:

Da ich eine Drohne im Gepäck dabei hatte und ich für manche Ländern keine guten Erfahrungsberichte gelesen hatte, sollte man sich vor Einreise erst informieren. Ich hatte von Da Nang Flughafen gelesen, dass man dort seine Drohne abgenommen kriegt, weil man sie anscheinend nicht mit ins Land nehmen darf. Normalerweise braucht man auch eine Genehmigung, damit man legal die Drohne fliegen darf. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich diese nicht hatte. Ich hab mich davor erkundigt und wirklich versucht sie zu bekommen aber es ist fast unmöglich. Im Internet findet man kaum Informationen und am Ende hatte ich eine Telefonnummer und eine Mailadresse von irgendeiner Stelle in Vietnam. Ich habe es dann aufgegeben und versuchte einfach nach Gefühl die Drohne im Land fliegen zu lassen. An sehr touristischen und überlaufenen Plätzen ließ ich sie lieber in der Tasche und an ruhigen Naturwegen konnte ich dafür mit gutem Gefühl fliegen und hatte bisher keine Probleme. Das ist aber natürlich mein Risiko und jeder sollte selbst wissen, ob er das Risiko eingehen möchte.

Massagen:

Massagen sind hier etwas teurer, als man es in Asien eigentlich gewohnt ist. Erst nach der Massage haben die Damen noch nach Trinkgeld gefragt. Als wir ihnen etwas gaben, meinten sie, das wäre zu wenig und auf dem Schild steht in Kleingedrucktem, dass man noch den jeweiligen Betrag als Trinkgeld zahlen muss. Also da als Tipp, lieber genauer nachlesen.

Roller mieten:

Mit dem Roller hast du hier das beste Fortbewegungsmittel, das du dir hier meistens unkompliziert mieten kannst. Als Pfand musst du entweder einen Geldbetrag oder deinen Reisepass hinterlegen. Lass dir eine Telefonnummer geben, damit du einen Kontakt hast, falls was passieren sollte und mache ein Video vor dem Losfahren. So hast du einen Beweis, dass die Kratzer davor schon da waren und es nicht dein Fehler war.

Nachtbus:

Die Nachtbusse in Vietnam sind eigentlich recht komfortabel. Man kann seine Sitze, fast liegend positionieren und bekommt immer eine Decke dazu. Wenn man nicht ganz so groß ist kann man auch seine Beine durchstrecken :)

Manchmal hat man Glück und manchmal Pech, so wie ich an einem Tag mit ein paar Krabbeltieren. Wenn du es nicht dem Schicksal überlassen willst, kannst du dir immer einen VIP-Bus buchen, der ist dann etwas teurer aber dafür hast du eine eigene kleine Kapsel mit Vorhang. Den Bus buchst du dir am Einfachsten in deinem Hostel, dann wirst du dort auch abgeholt und musst nicht mit deinem Gepäck zum Busbahnhof kommen.

Einreise:

Die Einreise als deutscher Staatsbürger ist sehr einfach. Man bekommt einen Stempel in den Reisepass und hat somit 40 Tage Zeit das Land zu erkunden. Normalerweise benötigt man auch ein Abreiseticket. Ich habe mir dafür ein Onward Ticket gekauft (16€), damit kann man sich ein Flugticket leihen, das nach 24h automatisch wieder storniert wird. Bei mir hat aber niemand danach gefragt. Trotzdem lieber haben als brauchen.

Stand 2024

Kosten in 2 Wochen:

Transportmittel: 87,36€ = Fähre, Bus, Roller

Gebühren: 13,37€ = Simkarte, Abhebegebühren, Wäsche

Verpflegung: 136,74€ = Essen, Trinken

Aktivitäten: 4,18€ = Eintritt, Touren, Tauchen

Unterkünfte: 53,01€ = selbsterklärend :)

Sonstiges: 97,82€ = Einkäufe

Was man weg lassen könnte: 51,74€ = Pediküre, Tattoo

= 444,22€