Fidschi - Inselhopping
Ein Traum wird wahr!
Die ersten Gedanken, die mir kommen wenn ich an Fidschi denke: glasklares Wasser, tausende kleine Inseln, die schönsten Riffe mit den buntesten Fischen und Korallen. Und dieser Ort am Ende der Welt. Ein Traum, der eventuell nie real werden wird - oder vielleicht doch? Was wäre wenn man schon ziemlich nah am Ende der Welt wäre und es dann gar nicht mehr so weit weg wäre? Wenn man eine Möglichkeit findet, die tausende Euro nur durch hunderte ersetzen könnte und man somit doch auf einsame Inseln reisen könnte?


Wer mich schon länger verfolgt weiß, dass ich meine Träume erfülle, egal wie aussichtslos sie scheinen. Denn wo ein Wille da ein Weg. Klar gibt es diese 5* Resorts, wo man auf Fidschi nur mit dem Helikopter oder einer stundenlangen Bootsfahrt hinkommt, aber das muss doch auch anders gehen. Ich wusste günstig würde es nicht werden aber günstiger. Ich war bereits in Neuseeland und somit ziemlich nah an meinem Traum also suchte ich nach Flügen und siehe da, gar nicht mal so teuer. Ich recherchierte weiter nach den verschiedenen Möglichkeiten Fidschi zu erkunden und bin dabei auf eine Inselhoppingtour gestoßen. Die Yasawa Insel Gruppe zählt zu den schönsten der Fidschi Inseln und dementsprechend musste das definitiv mit auf dem Plan stehen. Ich war ziemlich spontan dran und habe kurzfristig entschieden erst ein paar Tage auf der Hauptinsel zu bleiben und dann für 10 Nächte von einer Insel zur anderen zu hüpfen.
Nachdem ich die letzten Tage in Neuseeland ziemlich gefroren habe, wurde ich von der schwülen Luft nur so erdrückt. Ich glaube mein Körper ist etwas verwirrt von den vielen Klimaunterschieden der letzten 14 Monaten. Aber hier sind wir nun: Fidschi, mein 36. Reiseland. Der entfernteste Ort an dem ich je war sollte mir zeigen, dass es sich lohnt weite Wege in Angriff zu nehmen, denn hier sollte das Paradies auf mich warten.
Die Einreise verlief ziemlich zäh und langsam, was mir direkt das Wort „Fiji-Time“ erklärte. Hier gibt es keinen Stress oder Ungeduld, denn alles braucht seine Zeit und entspannt zu bleiben ist die halbe Miete. Denkt daran, dass man keine Lebensmittel mitnehmen darf, also alles während der Flugzeit aufessen, ansonsten landet es im Mülleimer. Nach der Passkontrolle, schnappte ich mir meinen Rucksack und habe mich direkt mit Bargeld und einer lokalen Simkarte ausgestattet. Denn wenn ich alleine unterwegs bin, die Umgebung nicht kenne und es auch noch dunkel draußen ist, ist die einzige Sicherheit eine Internetverbindung, um zu wissen wo ich hin muss und auch anderen mitteilen kann wo ich bin. Meine Simkarte habe ich bei Digicel geholt, da es dort etwas günstiger ist als bei Vodafon. Ich hatte bis auf eine Insel immer recht gutes Netz und kann mich nicht beschweren. Für 225GB auf 30 Tage habe ich ca. 20€ bezahlt. Wer denkt, dass Fidschi wie Asien ist, der irrt sich. Es ist preislich mit dem europäischen Standart zu vergleichen, vor allem in touristischen Gebieten werden die Preise gerne nochmal angehoben. Als ich dann präpariert und bereit mit dem öffentlichen Bus in die Stadt zu fahren, wurde ich wenige Minuten später von den grinsenden Einheimischen auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, denn ab 19:00 Uhr fährt ab dem Flughafen kein Bus mehr in die Stadt, was für mich bedeutet: Taxi fahren. Anscheinend habe ich durch meine sympathische Art einen Spezialpreis bekommen und durfte für umgerechnet ca. 8€ 20 Minuten zum Hostel fahren. Ich hatte eine schöne Unterhaltung mit dem Taxifahrer und habe mich sehr sicher gefühlt. Von Nadi, hört man leider nicht die besten Geschichten und man liest gerne mal „schnell weg von der Hauptinsel!“. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht wirklich in Nadi war, denn die Hostels und Hotels, die nahe am Flughafen liegen, sind in einem eigenen Viertel am Strand und man bekommt somit das richtige Leben gar nicht so mit. Da ich abends ankam und morgens eigentlich gleich wieder weiter fuhr, hatte ich auch nicht wirklich die Zeit dafür. Ich schlief die erste Nacht in einem 16-Betten-Schlafsaal im Bamboo Backpackers, was mir schon ziemliche Asienvibes gab. Für umgerechnet ca. 10€ bekam ich eine kalte Dusche und ein belüftetes Zimmer mit zwei Ventilatoren. Welcome back to backpackerlife.


Meinen nächsten Tag startete ich mit einem Strandspaziergang und einem Frühstück am Meer. Wie verrückt ist es eigentlich, dass man von Schnee und Winter zu Hochsommer in nur wenigen Stunden Flugzeit kommt!? Also an alle, die Sommer brauchen - bucht den Flug, es tut gut :) An der Rezeption habe ich mich nach den Bussen informiert, denn ich wollte an der Küste entlang in den Süden ins „Fiji Beachhouse“. Einen Fahrplan gibt es hier nicht wirklich, somit muss man sich einfach durchfragen und bekommt dann eine Antwort wie „da vorne an der Ecke alle halbe Stunde“. Also wartete ich an der Ecke auf den öffentlichen Bus, der mich zum großen Busbahnhof brachte. Ich bezahlte $1,50 an den Fahrer und stieg an der Endstation aus. Durch Schilder, die nach Suva gingen und diesem Plan, den ich auf der Internetseite des Hotels gefunden hatte, saß ich dann wenige Minuten später in einem wesentlich besser ausgebauten Bus mit Klimaanlage auf dem Weg zur Coral Coast. Nach ca. 2 Stunden erreichte ich mein Ziel und der Bus hielt direkt vor der Haustüre.
Hier würde ich für die nächsten 3 Nächte bleiben. Ein wunderschöner Garten, einen Reefbreak zum Surfen und junge internationale Leute verwandelten diesen Ort zu etwas ganz besonderem. Auch wenn das Wetter nicht ganz auf meiner Seite war und es Vormittags meistens geregnet hat, genoss ich einfach die sommerlichen Temperaturen, wieder im Meer schwimmen zu gehen oder in der Hängematte zu lesen. Ehrlich gesagt habe ich in den Tagen diesen Bereich nicht verlassen, weil der Weg in den nächsten Ort einige Kilometer entfernt war, was aber gar nicht so schlimm war, da ich alles hatte was ich brauchte. Die Zeit verging wie im Flug und es war schon wieder Zeit mich auf den Rückweg nach Nadi zu machen. Ich schlief wieder eine Nacht in Nadi, dieses mal im Smugglers Cave, in einem 22-Betten-Schlafsaal, der nicht wirklich besser war aber ich mir ein paar Euro sparen konnte. Früh morgens ging dann schon mein Wecker, denn es gibt nur eine Fähre, die die Yasawa-Inseln anfährt.
Ich habe mir den Awesome-Pass (Anzeige wegen Markennennung) gekauft, der die Fährfahrten und Unterkünfte integriert hatte. Ich habe somit im voraus mit Hilfe der Agentur alle meine Übernachtungen gebucht und hatte eine Woche vorher nicht mehr ganz so viel Flexibilität und musst das ein oder andere hinnehmen. Somit konnte ich mich aber für die nächsten 10 Nächte entspannen und musste mir keine Gedanken über wann, wo und wie machen. Die Yasawas haben ca. 24 unterschiedliche Hotelmöglichkeiten, die von Homestay über Resort mit Schlafsaal zu Luxus Resort führen. Die einzige Fähre ist der Yasawa Flyer, der um 08:45 Uhr vom Port Denarau ablegt und abends um ca. 18:00 wieder ankommt. Das bedeutet es gibt nur eine Möglichkeit in den Norden (Vormittags) zu kommen und eine (Nachmittags) wieder zurück. Somit ist man auch auf jeweils eine Nacht in Nadi angewiesen und kommt kaum drum herum.
1. South Sea Island
1 Nacht
Essenpaket: FJD $125
Nach nur 30 Minuten Fährfahrt erreichte ich bereits meine erste Insel. Die kleinste Insel meiner Tour und auch sehr beliebt für einen Tagesausflug. Das hat Vor- und Nachteile, denn somit waren tagsüber über 100 Menschen auf dieser kleinen Insel und es wurden immer wieder Durchsagen gemacht, da man einiges unternehmen konnte. Eine Fahrt in einem Glasboot, Schnorchelfahrt zum nebenliegenden Riff oder die Fidschi Showeinlage waren Teil des Tages. Es gab ein Mittag- und Abendbuffet und tagsüber kostenlose Getränke, was mich wirklich überforderte, denn so richtig Urlaub hatte ich schon lange nicht mehr gemacht. Zum Ende des Tages verließen all die Tagesgäste die Insel und am Ende waren nur noch 12 Übernachtungsgäste übrig. Die Ruhe und die Insel ganz für uns war ein besonderer Moment, denn wir saßen zusammen an einem Tisch, haben über verschiedene Abenteuer gesprochen und konnten somit schon etwas mehr über die anderen Inseln erfahren. Nach einem frühen Frühstück ging es um 9:15 auch direkt weiter auf die nächste Insel.


2. Octopus Resort
1 Nacht
Essenpaket: FJD $189
Das war ein richtiges Upgrade! Denn hier hatte man direkt ein richtiges Resort Feeling. Nicht nur Backpacker auf der Durchreise sondern auch Paare, Familien und Urlauber, die hier ihren gesamten Urlaub verbrachten. Es wurde einiges angeboten, das Essen war sehr lecker und das Riff direkt vor der Tür war der absolute Hammer. Das erste mal konnte ich dort Tintenfische sehen, die in Schwärmen um mich herum schwammen. Abends war jeden Tag ein anderes Programm und für die Alleinreisenden gab es sogar einen „Social-Table“, damit man nicht alleine beim Abendessen sitzen musste und etwas leichter Kontakte knüpfen konnte. So endete mein Tag mit einem 3-Gänge Menü, einem Bingoabend und einem Tisch voller fremder Menschen.


3. Mantaray Island Resort
2 Nächte
Essenpaket: FJD $159
Dieses Resort ist bekannt für ihre Schnorcheltour mit Mantas. Da ich bereits in Indonesien mit Mantas tauchen war, habe ich mir dieses Geld gespart und habe stattdessen die Sonne genossen, war mal wieder Schnorcheln und lag mit einer Kokosnuss am Strand. Auch in diesem Resort gab es drei mal am Tag Essen, welches sich jeden Tag etwas abwechselte, somit hatte ich am ersten Abend ein 3-Gänge-Menü und am zweiten Abend traditionelles Buffet. Mit 32 Betten, war das hier der größte Schlafsaal in dem ich je war. Aber ich hatte definitiv schon schlechtere Nächte, denn die Betten sind sehr stabil und eingebaute Trennwände, was es etwas gemütlicher macht.
4. Blue Lagoon Resort
3 Nächte
Essenpaket: FJD $189
Mein absolutes Lieblingsresort! Hätte hier für immer bleiben können. Es wurde soooo viel angeboten, dass ich jeden Tag etwas anderes gemacht habe und ich könnte immer noch eine Woche länger bleiben. Das Resort ist ausgestattet mit zwei Restaurants, zwei Pools, einer Tauchschule und einige Aktivitäten. So hat man die Möglichkeit auf eine Yogastunde, eine geführte Wanderung auf den dahinter liegenden Berg. Ein kostenpflichtiger Ausflug war die Cavetour. Ca. 25 Minuten sind wir mit dem Boot zu einer kleinen Insel gefahren, wobei wir auf unserem Weg von Delfinen begleitet wurden! Dort angekommen sind wir in einer halboffenen Höhle schwimmen gewesen und durch einen unterirdischen Eingang in eine andere Höhle getaucht. Diese war wirklich stockdunkel. Wir hatten zwei Guides mit dabei und einer davon hat auf der anderen Seite mit einer Taschenlampe gewartet, damit man weiß wo man hin tauchen muss. Hört sich aber wirklich aufregender an als es schlussendlich war, denn man war nur ein paar Sekunden unter Wasser und wurde direkt vom Guide an den Händen rüber gezogen. Die Höhle war ein kleiner Abenteuerspielplatz, denn es waren noch ein paar kleine Höhlen versteckt, die man erkunden konnte und von überall ins Wasser springen konnte. Ich habe es geliebt und hatte den Spaß meines Lebens. Auch die Restaurants waren mehr als lecker! So gab es neben dem normalen Restaurant auch ein japanisches und ich habe mir an zwei Abenden ein richtig leckeres 10-Gänge Menü schmecken lassen. Schon lange nicht mehr so gut gegessen, also wirklich zu empfehlen.
5. Barefoot Kuata Resort
3 Nächte
Essenpaket: FJD $139
Das war das einzige Resort, worüber ich etwas wusste vor meiner Anreise. Denn nur hier ist es möglich ohne Käfig mit Bullsharks zu tauchen. Ich glaube jeder, der mich ein bisschen verfolgt weiß, dass man mir das nicht zweimal sagen muss und ich direkt bei meiner Ankunft einen Platz für den nächsten Tag reserviert habe. Und was soll ich euch sagen, es war wie ein Traum!! Ich kann es bis heute nicht begreifen, was ich gesehen und erlebt habe. Ich hatte wirklich keine Angst und habe mich total wohl gefühlt. Man geht geschützt am Riff entlang auf ca. 12 Meter Tiefe. Dort sitzt man zwischen einer Mauer und dem Riff. Zusätzlich hat fast jeder einen Guide bei sich, der deinen Sauerstoff kontrolliert und auch die Haie mit einem Stab abhält, falls sie etwas zu nahe kommen sollten. Diese wurden aber kaum benutzt und wenn wurden die Tiere damit auch gar nicht berührt sondern sind direkt umgedreht. Die Tour ist eine Mischung aus Forschung und Tourismus. Bei jedem Tauchgang begleitet mindestens ein Forscher die Gruppe und macht sich Notizen, wie sich die Haie verhalten. Ja, sie werden gefüttert aber nur recht wenig und durch die Forschung wurde auch fest gestellt, dass die Haie nicht jeden Tag kommen und sie selbst noch Jagen gehen. Somit wird nur in einem sehr geringen Anteil in die Natur eingegriffen und wird auch stark darauf geachtet, dass man es nicht zu stark beeinflusst. Falls du keinen Tauchschein hast und das trotzdem gerne machen möchtest, ist das kein Problem. Kurz vorher bekommt man eine Einweisung in die Technik des Tauchens und die „Nichttaucher“ haben zu jeder Zeit einen Guide neben sich, der dich festhält und bei Problemen sofort eingreifen würde. Ich war trotzdem froh, dass ich meinen Tauchschein hatte, denn somit saß ich am nächsten Punkt der Haie und hatten den besten Blick.
Meiner Meinung nach war das wirklich perfekt so und ich wäre vielleicht noch lieber eine Nacht länger im Blue Lagoon Resort geblieben und dafür einen Tag weniger in Kuata. Achte darauf, dass du eher in eine Richtung fährst als ständig hin und her da du sonst ganz schön viel Zeit verschwendest. Falls das Blue Lagoon Resort auf deiner Liste steht, mach das zum Schluss, da das wirklich das beste und schönste Resort ist und es sich andersrum eher wie ein Downgrade anfühlt.
Reisezeit: Ab Mai beginnt die Trockenzeit, trotzdem hatte ich (Ende Mai) einige Regentage und meine letzten Tage auf den Yasawas waren dann leider nicht mehr so toll, da die Resorts nicht wirklich auf schlechtes Wetter ausgelegt sind und vieles draußen ist. Die Temperatur fand ich zu der Zeit aber wirklich perfekt und war nicht zu warm und nicht zu kalt.
Kosten 10 Nächte/11 Tage mit dem Awesome Pass im Schlafsaal lag bei NZD$1140, was umgerechnet ca. 605€ sind. Mit den Essenspaketen hat mich das Inselhopping schlussendlich ca. 1255€ gekostet. Somit war das Essen am Ende teurer als der Rest, wo man aber leider nicht drumherum kommt, da es auf keiner Insel einen Supermarkt oder ähnliches gibt. Getränke waren aber nur auf der South Sea Island tagsüber dabei, bei all den anderen kommt das nochmal extra dazu.
Im Vergleich habe ich für das Fiji Beachhouse auf der Hauptinsel pro Nacht ca. 25,50€ bezahlt und Verpflegung für diese drei Tage lag bei nur 50€. Trotzdem sollte man wenigstens für ein paar Tage die Yasawas besuchen, denn da lohnt sich wirklich jeder Cent.