Thailand 4 Wochen Backpacking

In diesem Blogbeitrag würde ich dir gerne Thailand etwas näher bringen und dir meine Erfahrungen mit auf den Weg geben. Ich hoffe, du kannst dir dann danach schon grob ein Bild von diesem wunderschönen Land machen und hast es zu Beginn etwas leichter. Ich wünsch dir viel Spaß beim lesen :)

Reisezeit:

Meine 4 Wochen sind in den November (2023) gefallen und das ist so ein Monat, in dem man Glück oder Pech haben kann. Im Norden von Thailand startet ab November die Trockenzeit, je südlicher man geht, umso mehr zieht sich die Regenzeit in den Dezember. So hatte ich in Nordthailand das perfekte Wetter, dafür auf den Inseln Koh Tao und Koh Samui eher Pech und ich konnte kaum ohne Regenjacke raus. Die Temperaturen sind trotzdem sehr schwül und warm, sodass der Regen eher eine schöne Abkühlung ist. Trotzdem kann es auch zu Starkregen kommen und dann kann man draußen wirklich nichts mehr machen, ohne dass man bis auf die Unterhose nass wird. Du solltest dir also nochmal genauer deine Zielregion anschauen, wo du genau hin willst, weil das von Region zu Region sehr unterschiedlich ausfallen kann. Die Übergänge von Regenzeit zu Trockenzeit können auch von Jahr zu Jahr etwas anders ausfallen. Die beste Reisezeit meiner Meinung nach wäre Januar und Februar, da sind die Regenfälle im ganzen Land am geringsten.

Bangkok:

Jeder, der von Bangkok spricht, sagt den selben Satz: „Entweder man liebt oder man hasst es“. Und ich muss ehrlich sagen, der erste Eindruck war krass. Sehr krass. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich auf jeder Reise erst 1-2 Tage brauche, um mich wieder darauf einzulassen. Alleine unterwegs sein, neue Kultur, neues Land. Das überfordert mich in den ersten Stunden meistens sehr und dadurch war meine Hostelwahl an der Khao San Road natürlich nicht die beste Entscheidung. Aber starten wir ganz am Anfang. Ich bin am Abend am Suvarnabhumi Flughafen gelandet und mit dem Zug ca. 30 Minuten in die Stadt gefahren (Phaya Thai Station), von dort dann die restlichen Meter mit dem Taxi bis zum Hostel. Kurz ankommen. Durchatmen. Weiter. Ein paar Minuten später hatte ich dann den krassesten Kulturschock. Ich bin einmal durch die Khao San Road gelaufen und muss ehrlich sagen, ich wollte so schnell es geht ans Ende der Straße kommen. Der Lärm, der Geruch nach Gras und Alkohol, betrunkene Leute, aufdringliche Thais. Das war für mich kleines Landei etwas zu viel für den ersten Eindruck. Also hab ich mich in einer Seitenstraße in ein Restaurant verkrochen und mein erstes Pad Thai gegessen. Mmmmmh!

Der erste ganze Tag in Bangkok begann relativ entspannt, ich wollte mich einfach bisschen treiben lassen, bin durch die Straßen gelaufen und hab alles aufgesaugt. Ich war noch immer bisschen „lost“ und wusste nicht so recht was mit mir anzufangen. Also brauchte ich einen Plan. Das hilft übrigens immer, wenn man alleine unterwegs ist und alleine noch nicht so zurechtkommt. Mein Plan führte mich dann in den Grand Palace, den größten Tempel in der Stadt. In jedem Tempel muss man Beine und Schultern bedecken halten. Es gibt aber oft Läden oder Straßenverkäufer, wo man sich einen Sarong (=Wickelrock) ausleihen kann. Abends bin ich dann noch in das China Town Viertel und hab mich von den verschiedenen Gerüchen verführen lassen.

Der nächste Tag war geplant für einen Ganztagesausflug, der vom Hostel aus organisiert wurde. Hier sind wir mit einem Kleinbus ca. 1 1/2 h aus der Stadt zum Railway und Floating Market gefahren. Beides sehr touristisch und überlaufen, aber trotzdem einen Besuch wert. Den Floating Market würde ich dir aber eher nur am Wochenende empfehlen. Ich war unter der Woche dort und danach hab ich erfahren, dass der Markt nur am Wochenende stattfindet. Die Einheimischen gehen dann dort einkaufen oder verkaufen ihre Ware auf Booten. So waren nur vereinzelt Boote im Wasser und auch nur für die Touristen. Auf der Tour hab ich ein paar Mädels kennengelernt, mit denen ich abends noch gemeinsam etwas unternommen habe.

Den darauffolgenden Tag hab ich dann nochmal ganz entspannt verbracht, weil ich am Abend den Nachtbus nach Koh Tao gebucht habe.

Kurz zusammen gefasst: Aus 15 Stunden wurden dann 24 Stunden, weil ich nicht wusste ob und wann ich umsteigen musste. Naja, ich bin auf jeden Fall angekommen. Die Busse kann man am Einfachsten im Hostel oder an Ausflugsständen an der Straße buchen. Kleiner Tipp: Fragt nach, wie eure Route verläuft und wann ihr umsteigen müsst.

Koh Tao:

Endlich war ich angekommen, am Meer, am Strand, mit dem schönsten Sonnenuntergang im Gepäck. Nach 24 Stunden konnte ich mein Glück kaum fassen und war überwältigt von der schönen kleinen Insel. Leider war am nächsten Tag das Wetter nicht auf meiner Seite und ich hatte ziemlich viel Regen. Trotzdem wollte ich der Insel eine Chance geben. Ich hab mir einen Roller geliehen und bin einfach mal drauf los gefahren (Mango Viewpoint, Shark Bay). Die Insel ist bekannt für seine Tauchspots und Tauchschulen, denn davon gab es wirklich genügend. Also habe ich mich ganz spontan entschieden, hier zu bleiben und bei dem schlechten Wetter einfach abzutauchen. Gesagt getan. Die nächsten 3 Tage habe ich dann in einem eigenen kleinen Bungalow an der Tauchschule verbracht und bin jetzt stolzer „Open Water Diver“ ! Das war wirklich die beste Entscheidung und hat mega viel Spaß gemacht!

(Scuba Snack Tauchschule). Für alle, die auch überlegen einen Tauchschein zu machen, kann ich Thailand sehr empfehlen. Hier sind die Kosten am niedrigsten (ich hab ca. 300€ gezahlt) und die Tauchspots sind auch ein Traum.

Koh Phangan:

Koh Phangan, bekannt für seine größten Fullmoon Beach Partys. In den drei Tagen, in denen ich auf der Insel war, war aber kein Vollmond. Ich dachte mir, dass bestimmt trotzdem einiges geboten ist. Ich hatte mir extra ein Hostel im Süden der Insel gebucht, da hier das Partyviertel sein sollte. Leider war beides nicht der Fall und es war fast wie ausgestorben. Viele Geschäfte hatten geschlossen, weil es wahrscheinlich die einzige Zeit im Monat ist, in der es ruhiger ist und die Einheimischen auch Pause machen können. Also habe ich mir wieder einen Roller gemietet und bin drauf los gefahren. Erster Stop war der „Bottle Beach“, hier kommt man mit dem Roller leider nicht direkt hin und muss ein gutes Stück zu Fuß gehen. Die Straße war einfach viel zu steil und vom Regen so verwaschen, dass riesige Löcher im Boden waren. Dadurch bin ich aber an einen meiner schönsten Spots gekommen. Ein Palmenmeer, Affen, die in den Bäumen sitzen und einen Leguan, der die Straße kreuzt. So hatte ich ganz schnell den steilen Berg vergessen, den ich später wieder hoch musste. Unten angekommen befindet sich ein kleines Resort mit einem Restaurant und einem leeren Strand. Das Meer war leider viel zu stürmisch aufgrund des schlechten Wetters die letzten Wochen, daher habe ich nicht viel Zeit verschwendet und bin weiter. Von dort wollte ich eigentlich zum Bottle Beach Viewpoint wandern, aber auch der Weg dorthin war nicht mehr zu erkennen. Auf Google Maps hab ich entdeckt, dass es auch einen Weg von der anderen Seite gab, also hieß es den Berg hoch und von der anderen Seite probieren! In solchen Situation ärgert man sich natürlich, aber den Kopf in den Sand stecken tu ich auch nicht. Gibt immer Schlimmeres und die Natur ist eben immer ein offenes Buch und man muss sich selbst ein Bild davon machen. Es kann sich verändern und die Zeit macht ganz viel aus. Der Weg und die Mühe haben sich ausgezahlt, ich wurde mit einer wunderschönen Aussicht belohnt und war sogar alleine dort oben! Weiter ging es über traumhafte Straßen in den Norden der Insel und hier war das Meer das genaue Gegenteil. Es kam sogar die Sonne raus und ich hab die Pause genutzt und hab jeden Sonnenstrahl aufgesaugt. Wirklich jeden, weil kurz darauf musste ich im Starkregen 40 Minuten bis zum Hostel zurück fahren. So einen Regen hab ich wirklich noch nie erlebt, ich kann bisher immer noch nicht verstehen, wie in so kurzer Zeit soooo viel Wasser vom Himmel kommen kann.

Fazit: Ich glaube zu den Hauptzeiten und den Partys ist hier richtig viel geboten, ich fand, es war alles sehr weitläufig und man braucht auf jeden Fall einen Roller, um ein bisschen was von der Insel zu sehen. Landschaftlich aber wunderschön!

Route:

3 Nächte Bangkok

5 Nächte Koh Tao

2 Nächte Koh Phangan

2 Nächte Koh Samui

2 Nächte Koh Phi Phi

4 Nächte Krabi

5 Nächte Chiang Mai

1 Nacht Bangkok

Koh Samui:

Um dem Inselhopping gerecht zu werden, ging es weiter auf die nächste Insel. Wenn ich an Koh Samui denke, hab ich als erstes mein Hostel im Kopf. Das war einfach Barbie House 2.0. Hier war alles knallpink, sogar der künstliche Strand am Pool! (Hostel Socialtel). Hier hab ich zwei Mädels wieder getroffen, die ich in Bangkok kennen gelernt habe. So war ich die nächsten zwei Tage nicht alleine unterwegs und hab mich ihren Plänen angeschlossen. Wir haben uns zwei Roller geliehen und haben einige Spots abgeklappert. Overlap Stone, Na Muang 2 Waterfall, Jungle Club Bar/Restaurant, Fisherman´s Village. Es waren zwei wirklich wunderschöne Tage mit den Beiden und es hätten gerne noch mehr sein können. Auf Koh Samui kann man wirklich einiges sehen und auch einige Tage länger bleiben. Da ich aber leider etwas Zeitdruck hatte und noch so viel sehen wollte, ging es für mich nach zwei Nächten auch schon wieder weiter. Ich hab mir für den nächsten Tag einen Transfer mit Bus und Fähre nach Koh Phi Phi gebucht. Diese sollte meine letzte Insel sein.

Koh Phi Phi:

Fähre - Bus - Fähre. Ein Reisetag. Abends kam ich dann auf einer der schönsten aber auch touristischsten Inseln an. Ich hab den Sonnenuntergang genutzt und bin zum Viewpoint gelaufen, das dachten sich leider auch 237 andere. Aber es war auch sehr schön. Die Insel besteht aus einem kompakten Zentrum mit vielen Gassen, Geschäften, Restaurants. Leider ist hier alles auf den Tourismus ausgelegt und die thailändische Kultur ist hier nicht mehr ganz so stark vertreten. Am Strand gibt es abends Feuershows und viele Bars mit lauter Musik bis spät in die Nacht. Da ich im Voraus schon gelesen hatte, dass hier sehr viele Bootstouren angeboten werden, zu Stränden, Schnorchelspots und Ganztagestouren, hab ich mich dafür entschieden, mir früh am Morgen ein Kajak auszuleihen und selbst drauf los zu paddeln, um dem Tourismus zuvorzukommen und keine überlaufenen Strände an eigentlich traumhaft abgelegenen Orten zu haben. Und ich muss sagen, das war die beste Entscheidung, auch wenn ich das Paddeln etwas unterschätzt habe und meine Arme danach wie Pudding waren. So waren aber nur vereinzelte Boote im Wasser und die Strände waren noch recht leer. Und was für Strände!!!! Wunderschön! Den touristischen Einfluss merkt man auch an den Preisen der Hostels. Habe hier 16€ pro Nacht bezahlt für ein Bett im Schlafsaal. Die Zimmer sind eher sporadisch und einfach und je weiter südlich man kommt, umso mehr merkt man, wie sich die Klo-Situation ändert. Es gibt überall Handbrausen und kein Klopapier mehr oder wenn nur außerhalb der Toiletten, als Gemeinschaftsspender sozusagen. Also ist jetzt eine Klopapierrolle mein neuer Begleiter in meiner Bauchtasche.

Krabi:

Die zweistündige Fährfahrt von der Insel aufs Festland zurück war echt ein Traum. Ich saß oben auf dem Deck und die Natur ist wirklich atemberaubend. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht in Krabi sondern in Ao Nang war. Jeder redet zwar von Krabi, aber die Stadt soll ziemlich unspektakulär sein. Hier in Ao Nang gibt es schöne Strände und mit der Hauptstraße auch tausende Restaurants und Geschäfte. Mir wurde auf jeden Fall in den fünf Tagen nicht langweilig. In meinem Hostel angekommen, hab ich mich mit meiner neuen Zimmerkollegin direkt zum Abendessen verabredet. Immer wieder beeindruckend, wie schnell man ins Gespräch kommt und auf Menschen zugeht, wenn man auf sich allein gestellt ist. Hier war es so lecker, dass ich die nächsten zwei Tage auch nochmal dort gegessen habe. Streetfoodmärkte sind einfach ein Erlebnis! Der nächste Tag war dafür da, die nähere Umgebung zu erkunden. Mit meiner neuen Bekanntschaft bin ich also los, den Monkey Trail entlang, wo mir erstmal mein Frühstück von einem gierigen Affen geklaut wurde. Aber ich teile ja gerne :) Nächster Halt war der Railay Beach, ein sehr bekannter Strand, wo man nur mit einem Longtailboat hin kommt. Die Boote fahren wirklich ständig direkt vom Strand aus und man kann sie nicht verfehlen. Spontan hab ich dort einen Weg zu einem Viewpoint entdeckt und wollte mir das kleine Abenteuer nicht entgehen lassen. Leider war ich dafür nicht vorbereitet und bin dann eben mit Birkenstocks den Berg hoch. Als gebürtige Oberbayerin aus den Bergen einerseits das Dümmste, was man machen kann, aber dadurch war ich wenigstens geübt und wusste was ich tat. Der Weg hat sich aber schnell zu einem Klettersteig geändert, immer mehr Menschen sind mir entgegengekommen und meinten, es wäre nicht machbar bis zu der Lagune neben dem Viewpoint zu kommen. Aber meine Abenteuerlust hatte mich gepackt und ich wollte es auf jeden Fall probieren. Es wurde wirklich immer steiler und irgendwann konnte man sich nur noch an einem Seil den Fels herunter lassen. Meine Birkenstocks waren dann wirklich nicht mehr das passende Schuhwerk und ich hab die letzten Meter lieber sein lassen. Ein paar Jungs, die von unten hochgeklettert sind, haben mir ein paar Fotos gezeigt und waren mehr als enttäuscht, weil die Lagune total ausgetrocknet und eher ein Matschfleck als ein schöner See war. Die letzten Meter zurück hat es natürlich auch noch angefangen zu regnen und der Weg wurde immer rutschiger und auch langsam etwas gefährlich. Als ich endlich unten ankam, war ich ziemlich stolz auf mich, aber auch froh, heil angekommen zu sein.

Den Abend haben wir entspannt ausklingen lassen und sind mit zwei weiteren Mädels auf einen Nightmarket im Ort gegangen. Und ich kann es immer wieder sagen, solche Foodstände mit Livemusik sind einfach Teil meines eigenen kleinen Paradieses.

Am nächsten Tag hab ich mich für einen Ausflug fertig gemacht und es ging ganz früh los in den Khao Sok Nationalpark. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich lieber die 2- oder 3-Tages-Tour gebucht, weil man dann auch im Nationalpark schlafen kann, aber bei einem Zeitlimit muss man leider immer wieder Abstriche machen. Nach guten zwei Stunden Fahrt sind wir dann angekommen und auf ein kleines Boot umgestiegen. Damit ging es dann 45 Minuten auf einem riesigen See in den Nationalpark. Die Natur dort ist wirklich wunderschön und machte mich immer wieder sprachlos. Auf der Tour haben wir drei Stops gemacht, einmal in einer kleinen Höhle, die damals für Jäger als Unterschlupf genutzt wurde. Dann haben wir einen Spaziergang durch den Dschungel gemacht und unser Guide hat ganz viel über die Pflanzen und das Überleben im Dschungel erzählt. Und der letzte Stop war ein kleines Dorf auf dem Wasser, dort konnten wir baden gehen und es gab was zu essen. Und weil es ja den ganzen Tag noch nicht geregnet hatte, fing es dann auf dem Rückweg so stark an, dass ich bis auf die Unterhose klitschnass war. Und von der Natur konnte man dann leider auch nicht mehr viel sehen, weil der Regen so einen dichten Nebel mit sich brachte, dass sich die 45 Minuten wie eine halbe Ewigkeit anfühlten. Im Hostel wieder angekommen, hat mich meine Mitbewohnerin noch mitgenommen und wir waren noch in einem Restaurant und einer Bar und am Ende sind wir noch in einem Club gelandet. An diesem Abend hab ich gemerkt, wie verrückt das Reisen sein kann und wie wundervoll, wenn eine Deutsche, ein Spanier und eine Holländerin zusammen in einer Bar sitzen, Karten spielen und über das Leben quatschen. Solche Abende sind einfach unbezahlbar und besonders!

Neben einem Strandtag, Massage und einem spontanen Friseurbesuch hab ich die Zeit am Meer nochmal richtig genossen, denn meine Tage waren schon vorbei. Es ging zu meinem nächsten und letzten Stop in Thailand. Dem Norden.

Chiang Mai:

Chiang Mai war der eigentliche Grund für meine Reise nach Thailand, ich wollte nämlich unbedingt das Lichterfestival (Loi Krathong oder Yi Peng) sehen. Seit Jahren ist das ein Traum von mir und da es nur einmal im Jahr am Tag des Vollmonds im 12. Monat stattfindet, war es für mich nicht ganz leicht, genau zu dem Zeitpunkt nach Thailand zu kommen. „Loi“ bedeutet schwimmen oder schweben und „Krathong“ ist ein Floß, das aus dem Strunk einer Bananenstaude gebastelt wird. in der ganzen Stadt kann man die kleinen Schiffchen kaufen oder wie ich am Straßenrand selbst basteln. Sie werden mit Blumen, Bananenblättern, Kerzen und Räucherstäbchen geschmückt und am Abend auf dem Fluss oder im See auf das Wasser gelegt. So lässt man all seine Ängste, Groll und Verunreinigung der Seele mit dem Krathong gehen.  Ich bin am Abend vor dem Fest in Chiang Mai angekommen und bin noch etwas durch die Straßen gelaufen. Es war schon alles geschmückt und vorbereitet für den morgigen Tag. Die ersten Krathongs sind schon auf dem Fluss geschwommen und es wurden immer wieder Böller und Feuerwerkskörper geschossen. Das Fest ging zwei Tage, ich war am ersten Tag in der Stadt und am zweiten etwas außerhalb an einem kleinen See (falls du mehr zum Lichterfest wissen willst, kannst du dir gerne meinen Blogbeitrag „Lichterfest / Loi Krathong & Yi Peng“ dazu durchlesen). Es war wirklich eines meiner Highlights der Reise und ich bin unglaublich stolz, dass ich mir meinen Traum erfüllen konnte. In Chiang Mai kann man aber sehr viel mehr sehen als nur das Lichterfest. Ich war ganze sechs Nächte hier und mir wurde nicht langweilig. Man kann den ganzen Tag durch die Altstadt laufen, tausende Tempel bestaunen, aber ist auch in einigen Minuten im Grünen. So hab ich mir zum Beispiel einen Roller geliehen und bin zur „i love flower farm“ gefahren, einem riesigen Feld mit wunderschönen Blumen, Lavendel und einem süßen Café zum runterkommen und durchatmen. Außerdem hab ich mir einen Muay Tai Kampf angeschaut, was spannender war als ich gedacht hätte, hab einen Kochkurs gemacht und hab die schlimmste Touritour gemacht. Wenn man unter Zeitdruck steht, meint man immer, man müsse alle Hotspots gesehen haben und auf der Liste abhaken, aber ich muss wirklich sagen, manchmal ist weniger mehr. Die Tour war schlimm. Sehr schlimm. Wir hatten an dem Tag fünf Spots, die wir besucht haben und hatten überall immer nur 40 Minuten Zeit. Also eher ein schnell, schnell und hop on/hop off. Ich hätte lieber zwei Spots weg gelassen und dafür mehr Zeit und mehr Infos an den jeweiligen Orten gehabt, aber ich dachte mir im Voraus, wenn ich schon vier Stunden Autofahrt auf mich nehme, kann ich auch gleich die lange Tour buchen. Nach 15 Stunden war ich dann wieder in meinem Hotel und überfordert mit all den Eindrücken des ganzen Tages. Für den Abschluss meiner Thailandreise habe ich mir noch ein weiteres Highlight aufgehoben, einen Besuch im Elephant Rescue Park! What a Day! Einen riesengroße Herzensempfehlung, wenn ihr in der Nähe seid (https://elephantrescuepark.com). In diesem Park leben zehn Elefanten, die aus dem Tourismus oder Zirkus gerettet wurden und dort nun den Rest ihres Lebens verbringen dürfen. Den Tieren geht es so gut dort und sie können sich frei bewegen, ohne dass sie angekettet sind! Das Team vor Ort ist herzlich und kümmert sich mit Leidenschaft um die Elefanten. Die Tour ist zwar etwas teurer als manch andere, aber wenn man sieht, wo sein Geld am Ende ankommt und man somit auch eine Spende abgeben kann, ist es doch wieder in Ordnung. Mit einem breiten Grinsen bin ich am Ende diesen Tages im Nachtzug nach Bangkok gesessen und hab die letzten 4 Wochen Revue passieren lassen. 

Bangkok:

Dieses Mal hab ich mir ein Hostel etwas außerhalb der Stadt gesucht, damit ich am nächsten Tag eine gute Anbindung zum Flughafen hatte. Und ich muss sagen, Bangkok gefällt mir doch ganz gut. Hier ist es grüner, moderner und nicht ganz so turbulent wie im Zentrum der Stadt. Ich habe mich für ein paar Stunden in den Lumpini Park gesetzt und mir Zeit gelassen, die Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten und mich zuhause auf den kalten Winter einzustellen…

Kosten:

In Thailand kann man sehr sehr günstig reisen, aber auch viel Geld ausgeben und den Luxus leben. Man benötigt nicht viel Geld und kann schon für ein paar Euro ein Hostel mit Frühstück buchen, es gibt aber auch viele wunderschöne Unterkünfte direkt am Strand mit eigenem kleinen Bungalow und Pool. Es kommt also immer darauf an, was man möchte oder erwartet. Ich war hauptsächlich in Hostels unterwegs und habe an einfachen Essenständen gegessen, mir aber auch hin und wieder etwas gegönnt - also eine gute Mischung aus Beidem.

Das ist meine grobe Übersicht, was ich in vier Wochen Thailand ausgegeben habe.

Fortbewegung (Flug, Fähre, Roller…): 1130€

Unterkünfte: 321€

Verpflegung: 262€

Touren/Eintritt: 288€

Sonstiges (Massage, Wäsche…): 76€

Tauchkurs, Tattoo: 365 €

= 2442€

Seit Jahren träume ich von diesem Moment, den Kopf im Nacken zu haben und den tausenden Lichtern im Himmel zuzusehen, wie sie immer kleiner werden. „Einmal im Leben will ich das Lichterfest in Nordthailand sehen“, das hab ich immer gesagt, wenn mich jemand gefragt hat, was ich unbedingt mal auf der Welt sehen will.

Das Lichterfest in Chiang Mai - mein Bucketlist-Erlebnis

Thailand

4 Wochen alleine mit dem Rucksack unterwegs